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Die steilste Seilbahn Österreichs in Werfen: 500 Höhenmeter zur Eisriesenwelt

Die Geschichte der Seilbahn in Werfen

Die Geschichte der Eisriesenwelt bzw. der Seilbahn - betrieben von der Eisriesenwelt GmbH & Comp. KG- lässt sich grob in drei Abschnitte unterteilen.


1953 bis 1961: Die erste Seilbahn zur Eisriesenwelt

Die Geschichte der steilsten Seilbahn Österreichs begann im Jahr 1953 mit der Gründung der Seilbahngesellschaft. In den Jahren 1953/54 erfolgten die ersten entscheidenden Schritte zur Realisierung des Projekts, als der Geometer Franz Koppenwallner unter extremen Witterungsbedingungen die Geländevermessungen durchführte.

Im Jahr 1954 wurde die Planung der Seilbahn von den Gebrüdern GIRAK übernommen. Am 1. Oktober 1954 erhielten die Betreiber die behördliche Konzessions- und Baubewilligung, was den offiziellen Startschuss für das Projekt darstellte. Noch im selben Jahr wurde der Auftrag für den Bau der Seilbahn an die Unternehmen AG Simmering-Graz-Pauker und Pohlig Wien vergeben. Der Baubeginn erfolgte ebenfalls 1954, und die Arbeiten mussten unter den schwierigen Bedingungen des alpinen Geländes und Wetters durchgeführt werden. Schließlich gab es damals noch keine Hilfsmittel wie z.B. Helikopter, um schwere und sperrige Bauteile in das unwegsame Gelände zu befördern.


Ein wichtiger Meilenstein wurde am 2. Juli 1955 erreicht, als die Seilbahnkabinen angeliefert wurden. Nach weiteren intensiven Bauarbeiten erteilte das Verkehrsministerium am 5. Mai 1955 die offizielle Konzession für den Betrieb der Seilbahn. Nur drei Monate später, am 8. August 1955, erhielt die Seilbahn die Betriebsbewilligung und nahm ihren Betrieb auf.


Die Seilbahn entwickelte sich schnell zu einem unverzichtbaren Transportmittel für die zahlreichen Besucher der Eisriesenwelt. Doch am 9. Oktober 1961 erlitt die gesamte Personenseilbahnanlage einen schweren Rückschlag, als sie durch einen Großbrand nahezu vollständig zerstört wurde. Dieser Vorfall markierte ein dramatisches Ende für die ersten Jahre der Seilbahn, doch trotz der Zerstörung sollte sie bald wieder aufgebaut werden, um ihren Betrieb fortzusetzen und weiterhin Besuchern den Zugang zur beeindruckenden Eishöhle zu ermöglichen.

 

1962 bis 2013: Wiederaufbau & stetige Entwicklung

Nach dem verheerenden Großbrand von 1961, der die (Bergstation+Seile+Kabine) Seilbahnanlage zerstörte, konnte die Seilbahn bereits zu Saisonbeginn 1962 wieder in Betrieb genommen werden. Dieser schnelle Wiederaufbau war ein Beweis für den enormen Einsatz und die Entschlossenheit der Betreiber. In den folgenden Jahren, von 1962 bis 1964, wurde das Bergstationsgebäude neu gebaut und erweitert, um den steigenden Besucherzahlen gerecht zu werden.

Die 1970er Jahre: Fortschritt auf höchstem Niveau

Die 1970er Jahre brachten bedeutende technische Verbesserungen:

  • 1970: Installation eines neuen Antriebs durch die Firma VOEST
  • 1974: Umfassende Erneuerung der Elektrotechnik
  • 1974: Beginn der Planungen für einen Generalumbau der Seilbahn
  • 1977/78: Umbau der Seilbahn durch die Firma de Pretis aus Villach
    • Austausch der Stützen 1 und 2
    • Anhebung des Antriebs auf ein höheres Seilniveau
    • Erneuerung der Talstation
    • Installation neuer Trag- und Zugseile
    • Modernisierung der Fahrbetriebsmittel
    • Erhöhung der Kapazität der Gondeln von acht auf 15 Personen
    • Erstmals Verwendung von Laufwerken mit Tragseilbremse zur Erhöhung der Sicherheit

1980er bis in die 2010er Jahre: Stetige Entwicklung der Seilbahn

1988 führte der Einbau eines Notantriebs und die Genehmigung des zweiten Kopierwerks zu einer Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit auf sieben Meter pro Sekunde und einer Kapazität von 15 Personen pro Kabine - vorher waren es maximal 12 Personen pro Kabine.

In den 1990er Jahren wurden weitere Modernisierungen vorgenommen. 1992 erhielt der Zugang in der Talstation eine Überdachung, und zwischen 1993 und 1997 wurde eine 5kV-Leitung zur Bergstation verlegt, wodurch die Dieselmotore durch Elektromotore ersetzt werden konnten. 1994 wurden die Schranken durch Schiebetore ersetzt, um den Zutritt zu den Gondeln zu erleichtern.

Im Jahr 2005 wurde die Signalanlage ausgetauscht, und 2007 erfolgte eine weitere Erneuerung durch die Firma ELIN. Die Jahre 2011 und 2012 brachten eine vollständige Erneuerung der Antriebseinrichtungen sowie der Elektrotechnik durch die Firmen Steurer und Siemens.

 

2013 bis heute: Generalumbau, Modernisierung & Kapazitätserweiterung

Im Jahr 2013 begann die Planung einer umfassenden Generalerneuerung der Seilbahn zur Eisriesenwelt, um den steigenden Anforderungen und modernen technischen Standards gerecht zu werden. Die Firma Steurer wurde als Generalauftragnehmer beauftragt, unterstützt von der Firma Siemens (später ausgegliedert und von der Firma Frey übernommen) und der Firma Carvatech als Subauftragnehmer.


Der eigentliche Umbaubeginn erfolgte 2014 und umfasste eine Vielzahl von Erneuerungen. Die Fahrzeuge, einschließlich Kabinen, Gehänge und Laufwerk mit Tragseilbremse, sowie die Wagenelektrik wurden vollständig ersetzt. Eine bedeutende Innovation war der österreichweit erstmalige Einbau einer redundanten Signalverbindung für die Seilbahnwagen mittels WLAN, was die Sicherheit und Zuverlässigkeit erheblich steigerte. Zusätzlich wurden die Tragseile und das Zugseil erneuert, die Stütze 1 am bisherigen Standort ersetzt und die Stütze 2 (Einfahrtsstütze vor der Bergstation) verstärkt. Weitere Verbesserungen umfassten die Erneuerung der Seilschuhträger in Tal und Stützen sowie die Erneuerung der Wagenabweiser im Stationsbereich. Die Fahrzeugkapazität wurde von 15 auf 18 Personen erhöht, um mehr Besucher pro Fahrt zu befördern.

Nach einer leichten Verzögerung von zehn Tagen wurde die modernisierte Seilbahn am 9. Mai 2015 wieder in Betrieb genommen. Im folgenden Jahr, 2016, wurde die Konzession für die Seilbahn bis 2055 verlängert, was die langfristige Betriebssicherheit sicherstellt.

 

Personenseilbahn Werfen und deren Bedeutung für den Tourismus

Die Personenseilbahn Werfen spielt eine zentrale Rolle im Tourismus der Region, indem sie jährlich rund 170.000 Besucher zur Eisriesenwelt transportiert. Ohne die Seilbahn wäre der Zugang zur Eishöhle weitaus schwieriger und zeitaufwendiger, da Besucher früher den steilen Weg zu Fuß bewältigen mussten. Durch die Seilbahn wird der Besuch der Höhle nicht nur bequemer, sondern auch sicherer und schneller. Die moderne Seilbahn ermöglicht es mehr Menschen, die Eisriesenwelt zu erleben, und trägt somit erheblich zur touristischen Attraktivität der Region bei. Darüber hinaus schafft sie wirtschaftliche Vorteile für lokale Unternehmen, darunter Gastronomie und Hotellerie, und sichert Arbeitsplätze. Die Investitionen in die Seilbahn zeigen die Wichtigkeit für die nachhaltige Entwicklung des Tourismus in Werfen und der umliegenden Gebiete - die Generalerneuerung hat circa 2 Millionen Euro gekostet.

Der (leichte) Weg in die Eisriesenwelt

Unter anderem durch die Annehmlichkeit der steilsten Seilbahn Österreichs legen heute nur noch circa 1.000 von 170.000 jährlichen Besuchern die 500 Höhenmeter zum Dr.-Friedrich-Oedl-Haus zu Fuß zurück.
 
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