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Eisriesenwelt: Schauhöhlenbetrieb im Wandel der Zeit

Schauhöhlenbetrieb der Eisriesenwelt: gestern und heute: Eine Zeitreise

Höhlen aller Art faszinieren die Menschen seit Jahrtausenden. Die Eisriesenwelt gilt als die größte dem Publikumsverkehr zugängliche Eishöhle auf der Welt. Deshalb wird der Eisteil des insgesamt 40 Kilometer langen Höhlensystems jedes Jahr von über 150.000 Besuchern besucht und erkundet. Hier wagen wir einen Blick auf die Entwicklung des Schauhöhlenbetriebs der Eisriesenwelt: Von der Eröffnung 1920 bis heute ins Jahr 2024. 

Eröffnung der Schauhöhle: 400 Besucher im Jahr 1920

Since the discovery of the Eisriesenwelt in 1879 by the Austrian explorer and speleologist Anton von Posselt-Czorich, the ice cave has been intensively explored and scientifically researched. However, less than 50 years after the discovery, tourist development was accelerated:

On 30 July 1920, the general assembly of the Salzburg Cave Association decided to open up the cave and approve the construction of the path. Friedrich Oedl was in charge of the project.

In September of the same year, the general assembly of the German and Austrian Alpine Association met. This event provided the perfect opportunity to present the show cave to the members for the first time. On 26 September 1920, the Eisriesenwelt was opened to this select circle for the first time. Around 180 people were the first tourists to visit the Eisriesenwelt. This is mainly thanks to the work of:

  • Erwin Angermayer
  • Friedrich Oedl
  • Robert Oedl

By the end of 1920, the show cave had been visited by around 400 people.

Wie sah die Schauhöhle damals aus?

Im Vergleich zu heute war die Besichtigung der Höhle mühsam: Es bedarf einer mindestens 3-stündigen Anreise bis zur Begehung im Höhleninneren. Erst im Laufe der Zeit wurde die Schauhöhle weiter erschlossen und mit entsprechenden Vorrichtungen (vor allem Sicherheitsmaßnahmen) ausgestattet. 1920 waren die Wege in der Höhle nur teilweise mit Drahtseilen gesichert und provisorische Stufen ins Eis gehackt.

Die Entwicklung des Schauhöhlenbetriebs im Schnelldurchlauf

In den folgenden Jahren wurde die Eisriesenwelt für die touristischen Besucher weiter ausgebaut. Dabei hatten die Betreiber allerhand Ideen, um die Begehung für Touristen noch spannender und sicherer zu machen. Von einem durch “gewichtsverringernden Ballons” zum vereinfachten Aufstieg bis zur Erbauung einer Höhleneisenbahn.

Zwischen 1920 und 1955 war die Besucherzahl durch den schwierigen Anstieg auf natürliche Weise begrenzt. Außerdem reichten die finanziellen Mittel oft nur für die Bezahlung der Höhlenführer aus.
 

Die “große Führung” bis 1970

Aber schon damals war der Zutritt Touristen nur in Begleitung erlaubt. Meistens fanden am Wochenende zwei bis drei Führungen pro Tag statt. Bei der sogenannten “großen Führung” konnten Besucher bis in die hinteren, eisfreien Bereiche der Höhle vordringen. Diese Führung dauerte jedoch bis zu zehn Stunden und wird aus organisatorischen und haftungsrechtlichen Gründen seit 1970 nicht mehr angeboten.
 

Sicherung der Wege in der Höhle

Während in den Anfangsjahren noch eine gewisse alpine Erfahrung und das Tragen von Steigeisen nötig war, wurden die Wege in der Eisriesenwelt immer weiter ausgebaut. Schon 1925 wurden die Wege mit Brettern ausgelegt.

Ab 1963 wurden gelochte Profilsteher aus Eisen mit eingezogenen Stahlseilen eingesetzt. Da diese wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in nur 20 Jahren verrosteten, stehen heute rostfreie NIROSTA-Geländer in der Eishöhle.

Damit die Touristen heute die Höhle möglichst bequem und sicher besichtigen können, wurde die Wegbreite auf einen Meter erweitert. Und auch die Neigungsunterschiede hat man versucht auszugleichen. Mittlerweile ist seit 2023 der Ausbau des gesamten Führungsweges mit diesem System abgeschlossen.

Inbetriebnahme der Seilbahn 1955: Der Durchbruch 

Obwohl schon in den 1920er Jahren über eine Seilbahn nachgedacht wurde, konnte dieses Vorhaben erst in den 1950er Jahren verwirklicht werden. Man entschied sich für den Bau einer Personenseilbahn von der Wimmerhütte (500 Höhenmeter über dem Salzachtal) bis zur unmittelbaren Nähe des Schutzhauses. Im Laufe der Zeit hat sich die Seilbahn auch weiterentwickelt:

  • 8. August 1955: Eröffnung der Seilbahn
  • 9. Oktober 1961: Zerstörung durch Latschenbrand
  • Anfang 1962: Wiedereröffnung
  • 1977/78: Technische Aufrüstung der Seilbahn auf 250 Personen pro Stunde
  • 2014/15: Generalerneuerung

Durch die Personenseilbahn und parallel dazu die errichteten Straßen hatten deutlich mehr Personen die Möglichkeit die Höhle zu erreichen und so an einer touristischen Führung teilzunehmen. Dementsprechend kamen über die Jahre immer mehr Besucher, in Summe bis heute bereits mehr als 8 Millionen.

Besucherzahlen der Schauhöhle im Vergleich:

Bis zur Errichtung der Seilbahn lag die Besucherzahl pro Jahr bei rund 10.000 Menschen pro Jahr. Mit dem erleichterten Zugang stieg diese schnell an und erreichte im Jahr 1993 mit über 190.000 Besuchern pro Jahr ihren vorläufigen Höchstwert.

Während am Anfang an Wochentagen ein bis zwei Führungen und am Wochenende meist drei Führungen durchgeführt wurden, hat sich die Anzahl der Führungen pro Tag im Jahr 2024 auf über 50 gesteigert. Teilweise besuchen die Schauhöhle bis zu 3.000 Menschen.

  • 1971: Gesamtbesucherzahl von über 1.000.000 überschritten
  • 2000: Gesamtbesucherzahl von über 5.000.000 überschritten
  • 2020: Gesamtbesucherzahl von über 8.000.000 überschritten
     

Kleinere Gruppen für bessere Führungen 

Zu Beginn konnten die Gruppen bei Führungen über 70 Besucher umfassen. Ab 1991 hat man die Gruppengröße auf maximal 50 und seit 2004 auf maximal 40 Personen begrenzt. Das sorgt für eine bessere Qualität der Führung und einen reibungslosen Ablauf. Während Corona durften die Gruppen zeitweise nicht mehr als 20 Personen groß sein.

Neben den deutschsprachigen “Expeditionen” bietet das Team der Eisriesenwelt mittlerweile auch fremdsprachige Führungen an. Die Guides / Höhlenführer sprechen auf Wunsch eine Vielzahl an Fremdsprachen und auch die Infomaterialien sind in allen gängigen Sprachen erhältlich.
 

Öffnungszeiten bzw. betriebsfreie Zeit im Winter

Die Schneesituation macht die touristische Begehung der Schauhöhle im Winter schlicht zu gefährlich. Außerdem wird der Winter benötigt, um Wartungsarbeiten und Ausbauarbeiten durchzuführen. Deshalb ist die Eisriesenwelt seit 1998 im Regelfall vom 01. Mai bis zum 26. Oktober für Besucher geöffnet.

In den 1920er Jahren hatte die Höhle von April bis November geöffnet.
 

Über 50 Mitarbeiter für Ihr Eisriesenwelt-Erlebnis

Während in den Sommermonaten der Schauhöhlenbetrieb geöffnet ist, arbeiten über 50 Angestellte bei der Eisriesenwelt. Das Stammpersonal, das auch außerhalb der Öffnungszeiten dauerhaft angestellt ist, umfasst etwa 15 Angestellte. Für die maximale Sicherheit zählen jährliche Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Erste Hilfe, Seilbahnbergung, Feuerlöschung, Rettungsmaßnahmen und Höhlenführungsinhalte zum Pflichtprogramm.

Der Charme der Natur für jedermann erlebbar in der Eisriesenwelt

Im Vergleich zu 1920 hat sich vieles verändert. Doch was geblieben ist, ist die Faszination für das Naturwunder der Eisriesenwelt. Der Aufstieg zum Eingang ist bequemer geworden und mittlerweile für fast jeden Menschen machbar. Die Besichtigung des Höhleninneren ist so sicher und barrierefrei wie nie zuvor. Das Objekt der Besichtigung - die Eishöhle selbst - ist dabei jedoch ausschließlich dem natürlichen Wandel unterworfen.

 

 

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Wegen Corona wurde wir im Jahr 2020 ein Online-Ticket-Shop eingeführt. Dort können Besucher bis heute bequem von Zuhause aus ihre Tickets buchen und sich für die zeitlich passende Führung entscheiden.

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