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Stromversorgung der Eisriesenwelt

Woher kommt in über 1.600 Metern Höhe der Strom?

Heute ist die Seilbahn, das Besucherzentrum, die Gastronomie und auch die Eishöhe an sich darauf angewiesen, dass stets ausreichend Strom zur Verfügung steht. Doch nicht immer gab es ein 5-kV-Erdkabel und ein betriebseigenes Wasserkraftwerk plus Notstromanlagen.

Erfahren Sie, warum es bis heute keinen Strom in der Höhle gibt und wie die Stromversorgung der Eisriesenwelt gewährleistet wird - damals und heute.

Ab 1927: Benzinbetriebenes Stromaggregat

Dadurch, dass die Eisriesenwelt weit abgelegen von Stromleitung und Anschlüssen ist, müssen seit jeher eigenständige Maßnahmen dafür sorgen, dass Forscher und Besucher Elektrizität nutzen können. Der Stromversorger hat den Stromanschluss im gesamten Laufe der Betriebsgeschichte nie ermöglicht.

Deshalb wurde auf die lokal verfügbaren Möglichkeiten zurückgegriffen und ein benzinbetriebenes Stromaggregat genutzt. 1927 wurde der Kauf eines Stromaggregats und einer elektrischen Hausanlage der Firma Siemens-Schuchert beschlossen. 

Ab 1928: Akkubatterien

Um auch abseits des Aggregats Zugriff auf Strom zu haben, wurden 1928 Akkubatterien angeschafft. Unterhalb der Forscherhütte wurde 1932 in einem Holzschuppen das Benzinaggregat mit einer Vielzahl an Batterien installiert. Wegen der Rationierung von Treibstoff in den Kriegsjahren wurde dieses jedoch nur beschränkt in Betrieb genommen. Geheizt und gekocht wurde damals (wie heute) mit Holz.

Kleinwasserkraftanlage im Reichhofgraben

Ein wichtiger Meilenstein in Sachen Stromversorgung der Eisriesenwelt war die Errichtung einer betriebseigenen Kleinwasserkraftanlage im Reichhofgraben zwischen 1985 und 1988:

  • Nettofallhöhe: 280 m 
  • Ausbauwassermenge: 60 l/sec
  • Druckrohrleitung: Sphäro-Guss 250 mm Innendurchmesser 
  • Pelton-Turbine mit Einzelbechern 
  • Generator-Leistung: 131 kW 

Damit der erzeugte (Netz-)Strom bis auf den Berg gelangt, wurde ein 5-kV-Hochspannungskabel vom Tal bis zur Bergstation verlegt, die noch heute das Herzstück der Stromversorgung ist.

Seilbahnbetrieb: Diesel oder Netzstrom?

Seit der Errichtung der steilsten Seilbahn Österreichs im Jahr 1955 stellte sich die Frage, womit sie betrieben werden soll?

Bevor das Kraftwerk und das Erdkabel eine Netzversorgung ermöglichten, wurde die Seilbahn durch zwei Warchalowsky-Diesel (je 30 kW) betrieben. Das änderte sich auch nicht nach dem Umbau 1977/1978. Erst ab 1996 war die Umstellung auf Netzversorgung endgültig möglich. Seitdem wird die Stromversorgung der Seilbahn durch das Netz bzw. das Kraftwerk gewährleistet. 

Erneuerung 2019 und 2020

Eine umfassende Erneuerung der elektrischen Steuerungseinrichtungen im Krafthaus sowie eine Teilerneuerung des 5-kV-Erdkabels (Kraftwerk bis Zetzenberg) erfolgten 2019.

Seit 2020 verfügt das Wasserkraftwerk über ein neues Pelton-Schaufelrad. Dieses eignet sich besonders gut bei kleineren Wassermengen und macht das Kraftwerk effizienter.

Trafostationen: Kraftwerk, Besucherzentrum, Seilbahn-Talstation & Achselkopf

Damit der Strom so weit den Berg hinauf transportiert werden kann, muss er eine enorme Spannung aufweisen. Um den Strom aus der 5-kV-Erdkabelleitung an unterschiedlichen Stellen entnehmen und nutzen zu können, gibt es heute insgesamt vier Trafostationen für die Eisriesenwelt. Der Mittelspannungs-Strom wird in Niederspannung gewandelt:

  • Kraftwerk Reichhofgraben
  • Besucherzentrum 
  • Seilbahn-Talstation 
  • Achselkopf 

Zusätzlich gibt es seit 2002 eine 1.000-Volt-Stromversorgung für die Höhle mit je einer entsprechenden Trafostation am Achselkopf und am Höhleneingang.

Seit 2013 Notstromanlage für sichere Versorgung der Eisriesenwelt

Seit 2013 verfügt die Eisriesenwelt über eine großzügig dimensionierte Notstromanlage am Besucherzentrum. Für garantiert autarke Versorgung - auch bei Stromausfall - sorgt zusätzlich eine Notstromanlage am Achselkopf. Sollte die Stromversorgung durch das Netz bzw. das Kraftwerk zum Erliegen kommen, schaltet sich der Notstrom automatisch ein.

Warum gibt es in der Höhle keine Elektrizität?

Es wäre heute durchaus möglich, auch das Höhleninnere mit Strom zu versorgen, um beispielsweise Scheinwerfer zur Beleuchtung einzusetzen. Doch wir haben uns bewusst dazu entschieden, keine elektrische Beleuchtung zu verlegen. Bei Ihrem Ausflug wird das Höhlensystem mit historischen Lampen (Karbidlampen & Magnesiumbeleuchtung) beleuchtet. Der Umstand, dass die Lampen von den Gästen mitgetragen werden, schafft eine einzigartige Atmosphäre sowie einen unverwechselbaren Charme.

 

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